Man könnte meinen ein T-Shirt zu bedrucken sei eine simple Sache die einfach, schnell und günstig zu realisieren ist, das ist aber nur teilweise richtig. Wie überall steckt auch hier der Fehler im Detail und man sollte sich vorher einige grundlegende Gedanken machen um unnötige Fehler und Enttäuschungen beim T-Shirt-Druck zu vermeiden. Um das Bedrucken von T-Shirts detailiert zu planen und genaue Angebote einholen zu können ist es wichtig zu wissen wie große die Gesamtauflage des jeweiligen Motivs werden soll und wieviele verschiedene Farben mein Druckmotiv hat. Es gibt verschiedene Arten T-Shirts zu bedrucken bzw. zu veredeln, wir stellen in diesem Beitrag kurz die wichtigsten vor und erklären welches Verfahren sich für welche Mengen bzw. Auflagen eignet.
1. Textilfarben zum selber gestalten:
Für einzelne Textilien oder sehr kleine und individuelle Auflagen wie z.B. Kindergeburtstag, Party oder das Herstellen von eigenen »Desingnershirts« für sich selbst eignen sich Textilfarben die man im Farbfachhandel oder dem Internet bekommt sehr gut. Man sollte aber vor dem Kauf und beim Verwenden genau auf die Anleitung achten und sicherstellen dass die jeweilige Farbe die eigenen Ansprüche erfüllt. Es ist auch zu beachten dass einige Farben sich nur für spassige »Schmierereien« eignen, es aber auch sehr professionelle Textilfarben zum selbst auftragen gibt. Einige Farben sind aber nur von mittlerer Echtheit und müssen beispielsweise separat gewaschen werden. Man erhält die Textilfarben zum selbst gestalten in Form von einer Farbdose, als Fingerfarbe oder zum Pinseln, der Handel bietet aber auch Textilmalstifte die sich für Motive mit schmalen Linien eignen, manche Farben müssen nach dem Auftragen und Trocknen mit dem Bügeleisen fixiert bzw konserviert werden um eine bestmögliche Haltbarkeit zu erzielen.
Tipp: Je nach Art des Motivs kann es sich lohnen eine Schablone zu erstellen mit der man beim selbst Veredeln von Textilien arbeitet, so bekommt man bei geeigneten motiven ein noch profesionnelleres Ergebnis zustande.
2. Digitaldruck
Beim Digitaldruck wird das jeweilige Druckmotiv mit Hilfe eines Druckers aufgetragen. Dieses Verfahren ähnelt in Bezug auf die Technik dem Bedrucken von Papier mit Hilfe eines Tintenstrahldruckers. Die Vorteile des Digitaldrucks ist die Vielfältigkeit der Möglichkeiten, beim Digitaldruck können sehr bunte und hochauflösende Motive günstig umgesetzt werden. Er eignet sich auch für einzelne T-Shirts und Kleinauflagen. Der Nachteil ist oft die mangelnde Qualität und die sehr charakteristische Optik des Motiv. Einem Digitaldruck merkt man oft an dass es sich um genau diesen handelt, das Motiv wirkt manchmal wie aufgeklebt, ist steif und setzt sich vom T-Shirt ab. Es muss aber auch erwähnt werden dass dank der immer moderner werdenen Technik die Qualität des Digitaldrucks in den letzten Jahren insgesamt sehr viel besser geworden ist und er auf jeden Fall bei der passenden Anforderung eine gute Möglichkeit ist T-Shirts oder andere Textilien schnell und günstig zu bedrucken.
3. Flexdruck / Flocktransfer (Plottdruck)
Beim sogenannten Felxdruck bzw. Flocktranser (auch Plottdruck genannt) handelt es sich um eine Veredelungsart die für kleine bis mittelgroße Auflagen von T-Shirts oder anderen Textilien geeignet ist. Die Kosten für den Flexdruck / Flocktransfer berrechnen sich meist nach der Größe des Motivs bzw den Zeilen. Beim Flexdruck wird mit Hilfe eines Plotters ein Motiv erstellt und aus einer Folie geschnitten, das fertige Motiv wird dann mit Hilfe einer Presse und Wärme auf das jeweilige T-Shirt, Sweatshirt oder ein anderes Kleidungsstück aufgetragen. Unter Flexdruck versteht man die Verwendung einer glatten, eher glänzenden Folie, beim Flockdruck wird eine Folie verarbeitet die eine samtige, dem Filz ähnliche Oberfläche hat. Sporttrikots beim Fußball, Handball oder Volleyball werden oft beflockt. Der Flexdruck / Flocktransfer ist bei richtiger Durchführng ein hochwertiger Weg Textilien zu Veredeln und zu beschriften. Die Haltbarkeit ist meist sehr gut und es werden in aller Regel keine sogenanten Klischeekosten oder Einrichtkosten fällig Ein Nachteil sind die vergleichsweise recht hohen Kosten für Großauflagen sowie die Einschränkung in der Fabrvielfalt, die Folien haben jeweils nur eine Farbe. Mehrfarbige Motive sind zwar möglich und zu realisieren, der Aufwand ist aber verhältnismässig hoch, wodurch natürlich dann die Kosten steigen. Ein einzelnes T-Shirt oder Sweatshirt durch Flexdruck oder Flockdruck einfarbig zu veredeln kostet ja nach Anbieter und Motiv ca. 5-10 €, je größer die Auflage desto niedriger der Einzelreis. Die Kosten für Großauflagen sind aber im Vergleich zum Siebdruck, bei vergleichbarer Anzahl der Druckfarben, dennoch sehr hoch.
4. Siebdruck
Der Siebdruck ist wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Arten des Textildrucks. Beim Siebdruck wird, vereinfacht erklärt, die Druckfarbe durch ein Sieb gedrückt, das Sieb ist nur an den Stellen durchlässig an denen später das Motiv sichtbar sein soll. Für jede Druckfarbe wird ein separater Film und ein eigenes Sieb benötigt. Ein mehrfarbiges, aufwändiges Motiv muss somit nach und nach erstellt werden und besteht im Grunde aus verschiedenen Motiven bei denen jedes ein Farbe trägt. Die meisten Textildrucker bieten die Möglichkeit Motive aus 8 oder 10 verschiedenen Farben zu realisieren. Beim Siebdruck entstehen zunächst hohe Klischee- und Einrichtkosten bei der Vorbereitung. Klischeekosten sind die Kosten die für die individuelle Erstellung der Filme und Siebe anfallen, es handelt sich hierbei nicht um die eigentlichen Druckkosten. Siebe und Filme kosten je Druckfarbe meist zusammen ca. 30-50 €, dafür ist beim Siebdruck der Druckvorgang ansich recht günstig und wird mit steigender Auflage immer billiger, so ist das Siebdruckverfahren bei Großauflagen oft das günstigste aller gängigen Druckverfahren. Bei dunklen Textilien lohnt es sich auf jeden Fall zunächst das Druckmotiv mit der Farbe Weiss zu unterlegen um später sattere und deckendere Farben zu erhalten die sich schön und eindeutig vom bedruckten Textil abheben. Der Siebdruck eignet sich für einzelne T-Shirts oder Kleinauflagen aufgrund des dann sehr hohen Preises nicht. Bei beispielsweise 3 Druckfarben übersteigen die Klischee- und Einrichtkosten schnell 100 € – der Druck selbst kostet dann zusätzlich, je nach Auflage und Menge der Farben, zwischen ca. 50 Cent und 5 €. Der Siebdruck ist daher erst ab Auflagen von mehr als 50 oder besser noch 100 T-Shirts sinnvoll und preiswert.
Alle hier vorgestellten Verfahren bieten Vor- und Nachteile. Man sollte sich deshalb vorab gut informieren, Angebote einholen und Preise vergleichen bevor man den Textildruck in Auftrag gibt. Die wichtigsten Kriterien zur Auswahl des jeweilgen Drucks sind immer die größe der Auflage (Anzahl), die Menge der verschiedenen Druckfarben eines Motivs und die Machbarkeit in Bezug auf Ausflösung und Detailtreue. Hat man das für die jeweiligen Anforderungen beste Druckverfahren gefunden, so sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Auch das jeweilige Kleidungsstück sollte gute Eigenschaften in Bezug auf die Bedruckbarkeit haben. Günstige Rohlinge findet man hier. Der Shop bietet auch Mengenrabatte und beantwortet Anfragen zur Abnahme von größeren Mengen sehr schnell mit einem individuellen und günstigen Angebot.
Wichtiger Tipp: Die Erfahrung hat gezeigt dass es immer gut ist in der Nähe zu sein wenn die T-Shirts, Sweatshirts, Kappen oder was auch immer veredelt werden. Es ist somit ratsam sich immer einen Veredler zu suchen der sich in der Nähe des eigenen Wohnortes befindet. Viele seriöse Veredler und T-Shirt-Drucker bieten sogar an dass man selbst beim Andruck dabei ist um wichtige Details wie beispielsweise den Farbton der Druckfarbe oder die Positionierung des Motivs vor Ort zu besprechen und abzustimmen. Dieses Angebot sollte man wirklich auch annehmen, denn Geschmäcker sind verschieden und Kontrolle ist bekanntlich besser als Vertrauen. Auch in der Provinz ist die Abdeckung und das Angebot an Textilveredlern recht gut. Bei der Suche nach der passenden Druckerei hilft Google bestimmt gerne weiter. 😉
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